Bohrpfahlwände bestehen aus bewehrten und unbewehrten Bohrpfählen, die in Reihe zueinander angeordnet sind. Je nach Anforderung wird unterschieden zwischen aufgelösten, tangierenden und überschnittenen Bohrpfahlwänden.

Bohrpfahlwände

Anwendung

Baugrubensicherungen
Hang- und Böschungssicherungen
Grundwasserabsperrung

Verfahrensablauf

Aufgelöste Bohrpfahlwände

Aufgelöste Bohrpfahlwände bestehen aus bewehrten Bohrpfählen, die in Reihe mit einem Abstand größer dem Pfahldurchmesser angeordnet sind. Der zwischen den Pfählen verbleibende Abstand wird in der Regel mit Spritzbeton oder Soilcrete®-Zwickeldichtsäulen ausgefacht.

Bei größeren Aushubtiefen können aufgelöste Pfahlwände mit Rückverankerungen oder Aussteifungen abgestützt werden. Eine Wasserdichtigkeit wird durch die Anordnung von Soilcrete®-Zwickeldichtsäulen erreicht.

 

Tangierende Bohrpfahlwände

Tangierende Bohrpfahlwände bestehen aus bewehrten Bohrpfählen, die in Reihe mit einem minimalen Spalt zueinander angeordnet sind. Falls erforderlich kann der Boden im Spalt mit Spritzbeton gesichert bzw. über eine Injektion stabilisiert werden.

Zur Ausführung größerer Aushubtiefen können tangierende Pfahlwände mit Rückverankerungen oder Aussteifungen abgestützt werden. In der Regel ist dazu ein durchlaufender Gurt aus Stahlprofilen oder Stahlbeton vor der Pfahlwand anzuordnen. Eine Wasserdichtigkeit kann durch erdseitige Injektionen hergestellt werden.

 

Überschnittene Bohrpfahlwände

Eine überschnittene Bohrpfahlwand besteht aus sich überschneidenden Bohrpfählen, die eine kraftschlüssige Verbindung im Sinne einer durchgehenden Wand erzeugen. Durch die Überschneidung wird eine bedingte Wasserdichtigkeit der Bohrpfahlwand gewährleistet.  

Überschnittene Pfahlwände bestehen aus bewehrten und unbewehrten Bohrpfählen. Zur Gewährleistung der Lagegenauigkeit und Vertikalität der einzelnen Bohrpfähle ist vorab eine Bohrschablone herzustellen. Bei den Pfählen wird zwischen Primär- und Sekundärpfählen unterschieden. Zunächst werden mehrere Primärpfähle (ohne Bewehrung) hergestellt. In einem nachfolgenden zeitlich abgestimmten Arbeitsgang werden die Primärpfähle durch Sekundärpfähle (mit Bewehrung) angeschnitten. Die Sekundärpfähle werden danach bewehrt und betoniert. Zur Herstellung größerer Aushubtiefen können überschnittene Bohrpfahlwände mit Rückverankerungen und Aussteifungen gestützt werden.

Vorteile

sehr steifes Verbausystem
Ausführung sehr tiefer, innerstädtischer Baugruben
erschütterungsarme Herstellung

Videos